WIN8.1-Computereinbau im „G“ 300
Ja, nicht zu glauben! 😯 Das hat nun 2 Jahre gedauert – dachte schon das wird überhaupt nicht mehr passieren, aber siehe da….
Als erstes ein Klassiker! Man möchte fast sagen „typisch Österreicher!“ – wenn was nicht durchdacht ist, oder so funktioniert wie man möchte – „um es mal gelassen auszudrücken“ – äußert man sich etwas abfällig über die Konstrukteure!
In meinem Fall ist bzw. war das, das man zwar die Windschutzscheibe umlegen kann, aber man die Scheibenwischerarme mittels Schraubenschlüssel abmontieren muss. Hat ca. 2 Jahre gedauert, bis ich einen fachkundigen „G“-Fahrer traf, der einfach meinte: „Probier`s doch einfach mal mit dem Umlegemechanismus den die Entwickler eingebaut haben!“ – und siehe da : einmal das Wischerblatt aushängen und verdrehen, und dann auf die Wischernarbe drücken und den ganzen Arm umlegen – ha! Geht einfach, schnell und kein Schraubenschlüssel notwendig – wusste es schon immer: „Alles Bestens durchdacht!“ 😉
und so sieht das dann aus:
Für den leichteren Zugang zu den Anschlüssen bei der org. Bundeswehrkonsole auf der Rückseite war es erforderlich die Windschutzscheibe umzulegen. Die Bohrungen waren notwendig, da der org. Bildschirm zwar käuflich erhältlich ist, aber der kostet €4.000,–. Hab wirklich angefragt!!! 🙄 – aber was für ein Preis für einen 15″ Bildschirm. Da mir das aber eindeutig zu teuer war (brauch ja 6. Stk.!), hab ich eine Alternative gebaut. Einen 15″ Monitor mit Touchscreen und Sicherheitsglas gekauft, ein passendes Bildschirmgehäuse konstruiert, lasern und kanten lassen. Ein toller Schlosser mit guten WIG-Schweißkenntnissen hat das dann zusammen gebaut. Anschließend ging es zum Lackierer und meine Version des Bildschirm`s war geboren. Übrigens hab ich mittlerweile einen orig. Bildschirm von ATM bekommen (siehe unter Testbetrieb weiter unten im Bericht).
Hier mal die Konsole und die Anschlusskabel für Strom, VGA und Touchscreenfunktion:
Der Gedanke war alles so original wie möglich zu machen bzw. das es so aussieht als ob. Das Problem ist, das Computer von der Bundeswehr zwar cool aussehen, aber leider ist die Zeit nicht stehen geblieben und man kann manche Rechner nicht ohne weiteres umbauen und modernisieren bzw. sind die Steckverbindungen sehr teuer, daher musste auch da eine Alternative her. Funkkabel hat man zumindest bis jetzt noch einigermaßen billig bekommen (wenn auch nicht alle Kabeltypen!) und daher benutzte ich diese, doch leider war es nicht möglich mittels einem Funkkabel wo nur 2 Adern geschirmt sind das VGA-Signal störungsfrei zu übertragen. Wir kamen zwar zu einem guten Ergebnis, aber da mußte die Originalität der Qualität weichen. Somit wird das VGA-Signal mit einem schwarzem Netzwerkkabel übertragen (das Kabel in der Mitte!).
Der Monitor wird angeschlossen und das Gehäuse montiert:
Die Ladefläche vom „G“ habe ich noch nicht konstruiert und wird sicherlich noch ein paar Jahre dauern. Da mir das von Anfang an bewusst war, ließ ich eine provisorische Halterung für einen Schaltkasten und das Computergehäuse fertigen. Das Gehäuse ist eine Munitionskiste mit den div. Computeranschlüssen mittels Funkverbinder. Gedacht war ursprünglich, das man den Rechner relativ leicht herausnehmen kann um in einem anderen Fahrzeug zu benutzten. Schätze aber, das wohl mit der Zeit jedes Fahrzeug seinen eigenen Rechner bekommen wird. – „Ihre kennt ja meine Devise – EINFACH UND SCHNELL – alles andere hat keinen Sinn – reinspringen und losfahren eben.
Da meine elektrotechnischen Kenntnisse nicht ausreichten, hatte ich Hilfe was den „Startknopf“ in der Mittelkonsole angeht – Schaffte es einfach nicht, das diese „…….“ LED-Lampen leuchten, was mich auch sicherlich min. 2-3 Taster kostete! hehe
Aber siehe da: „Fachwissen!“ – zahlt sich eben aus und hab`s eingebaut und draufgedrückt und es „LEUCHTET!“ – die restliche Kabel für Audio, USB und Netzwerk konnte ich selbst löten. Die Vordere runde schwarze Abdeckung sind 2 USB-Anschlüsse:
Der Testbetrieb:
Um die Fahrzeugbatterien zu schonen, hab ich meine ext. Wechselrichter aus dem Regal geholt und über die 220v versorgt: 1-2 Stunden getestet und es funkt alles: Nun ist es möglich über das Interkom zu plaudern, Musik und Filme zu hören und zwar für 4 Leute im Fahrzeug über Heatset und Lautsprecher (3 im Fahrzeug verbaut). Ebenfalls geht das ganze über das Handy, wobei das Telefon auch das Modem für das Internet übernimmt.
Das Letzte Bild zeigt den Vergleich der Bildschirme zwischen Eigenbau und dem nun ebenfalls in meinem Besitz befindlichen ATM-Bildschirm (Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch manchmal aus 😎 )
Das Ziel ist, das noch ein 2. Bildschirm auf der Ladefläche folgt (auch dieser Testlauf war erfolgreich), das Netzteil für 220v Versorgung auf der Ladefläche fix verbaut ist, sowie ein Akkupack-Betrieb (Einspeisung mit einem Solarfaltpaneel) und einem Notfall-Handgenerator, verbunden wird. Die ges. Teile und Geräte sind schon vorhanden, müsste jetzt nur noch die Einbausituation auf der Ladefläche konstruieren. Das einzige Problem was ich zur Zeit noch habe ist, wie ich diesen 6m Geroh Kurbel-Mast so im Fahrzeug verbaue, das ich mit nur 1 bis 2 Handgriffen diesen ausklappe und dazu noch alle Gerätschaften unterbringe! Die Ladefläche ist beim Kurzen 300er „G“ etwas eingeschränkt! 😉
Das einzige Problem ist natürlich etwas untertrieben, denn auch die Zeit spielt eine Rolle…… und das ganze kommt bei allen 3 Fahrzeugen – wird wohl nicht langweilig werden! Aber beim „G“ geht es frühestens wieder in 1-2 Jahren weiter, da zuerst das OEM-2 mit der Drehringvorrichtung im Pinzgauer 712Fla konstruiert und eingebaut wird.
Ein Bericht folgt noch über die Akku-Pack Versorgung und die Aufladung dieser im Fahrbetrieb des Fahrzeuges (bzw. über Solarpaneel). Das kostet nicht so viel, ist eigentlich sehr kompakt und kommt von der britschen Armee. Sag`s nur ungern, aber da haben sich die Briten mal was wirklich gutes einfallen lassen, denn ich kenne so ein „kompaktes“, einfaches „Strom-Notfall-Set“ aus den 80-90 Jahren sonst von niemanden.
Abschließen kann ich sagen, das ich heute natürlich wieder einige Dinge und Lösungen anders gestalten würde, aber das liegt wohl in der Natur der Sache, wenn man was zum Ersten Mal gestaltet und eigentlich keine ähnlichen Konstruktionen kennt die nicht von einer Regierung bezahlt wurden. Eine Frage die ich auch immer wieder höre ist: „Warum macht man so was?“ – Antwort: „…… gute Frage….. da gib`s mehrere Antworten und die gib`s nur bei 2-3 Bier!“
Somit dürfte das nun wohl der 1. 30 Jahre alte „G“ 300 sein, der einen WIN 8.1 Rechner mit Multimediasystem in Mil Optik und Touchscreen verbaut hat…. 😆
lg. Tom
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